Lieu public
Die Dörfer der Gemeinde Saint-Martin
Saint-Martin/Suen
Wandern im Land von Saint-Martin :
C. F. Ramuzm der grosse Schriftsteller aus der Waadt, kam um 1940 eher zufällig nach Saint-martin. Als erster Fremder verliebte er siche voller Bewunderung in diese Bergregion. Und als erter stellte er fest : "Es gibt swei Saint-Martin : das obere und das untere Saint-Martin".
Oben : Suen - Saint-Martin - Trogne - Eison ; Unten : Liez - Praz-Jean - La Luette.
Suen, das Nachbardorf von Saint-Martin, ist das bevölkerungsreichste und liegt stolz auf seinem Hügel. Einst vohnten die Vertreter des Fürstbischopfs im Turm von Suen, der "Maison Blanche" gennant wurde. Leider ist er eingestürzt, doch, sein Banner ist geblieben. Wechseln wir das Ufer, betreten wir ein Gebiet, das nicht mehr das unsrige ist. Ja, La Luette gehört noch zu uns, aber es hat neur einen Wunsch, sich unter den Pyramiden zur Ruhe zu legen.
Doch diese seltsamen Felsformationen gehören zu Hérémence. Wir wenden uns von ihnen ab, denn von La Luette aus haben wir jüngere Pyramiden auf dem Gebiet von Saint-Martin entdeckt. Jünger ? Geologen messen die Zeit in Millionen Jahren - die Jahrtausende sind uns gleichgültig. Wir warten. Inzwischen schöpfen wir atem im Weiler Praz-Jean, der sich auf beide Seiten der Borgne erstreckt und von einer römischen Brücke aus dem Jahr 1636 überragt wird.
Flussaufwärts liegt ein Plateau : Tsampé, was "offenes Feld" bedeutet. Die Bewohner von La Luette besitzen dort Scheunen und SPeicher. Eine Holzbrücke überquert die Borgne, zusammen mit Vieh und Maultieren, und ein kleiner Damm staut ein Becken mit wunderschön grünem Wasser.
Das Plateau von Ossona hat eine bemerkenswerte Geschichte. Es ist eine herrliche Terasse über der Borgne, am rechten Ufer, eine natürliche Stufenlandschaft, wo die Besohner von Suen seit Urzeiten ihre Sommeraufenthalte verbringen, ebenso wie in La Gréféric, gemeinsam mit ihrem Vieh. Jede Familie besitzt dort, wie im Dorf, eine kleine Wohn, und Schlafstube sowie eine Scheune mit Stall. Rund um den Weiler hat jeder einen Garten, Roggenfelder und sogar ein paar Weinreben. Ossona ist ein kleines Paradies mit milden Wintern und angenehmen Sommern. Das Wasser eines Bisses schützt die Ernten vor der Trockenheit. Es lässt sich gut leben in Ossona und La Gréféric.
Von Praz-Jean erreichen wir Liez, das auf fem kamm seines Hügels thront, ein reines Abbild eines Walliser Dorfes : Häuser, die sich an die gezackte Linie klammern, oder vielleicht knieend beten vor der lieblichen Kapelle, in der man sicher wohltuend ausruhen kann.
Südlich von Saint-Martin d'En Haut fürht der Weg hinunter nach Trogne und weiter nach Esion, einem Dorf, das aus zwei Weilern besteht, getrennt durch einen Wildbach mit lauter Stimme. Die alte Kapelle von Eison ist einen Besuch wert. Von La Crettaz d'Eison gelangt man, durch einen Wald aus Arven wandernd, hinauf nach Volovron auf seinem Grat.
Hier verlassen wir die Gemeinde Saint-Martin und treten in das Gebiet von Evolène ein, das von der erhabenen Dent Blanche überragt wird, majestätisch in ihrer strengen Geometrie. Saint-Martin stellt ihr seine eigene, bescheidenere, aber bewundernswerte Maya gegenüber. Maya, Maya die Schöne, Maya die Geheimnisvolle. Sie gleicht einer edlen Dame, die auf der Gratscharte sitzt, vielleicht spinnt sie die weisse wolle der Wolken über Eison.
